Email vom 07. Juli 2025 an den Kommissarischen Bundesvorstand

 

 

Sehr geehrter Kamerad Holtschke, sehr geehrte Kameradin Krüger,

 

die Landesgruppe Hamburg beantragt hiermit eine Generalversammlung statt einer Briefwahl.

  • Auf dieser Versammlung könnten die Ereignisse der letzten Zeit miteinander diskutiert werden und so evtl. Missverständnisse ausgeräumt weden.
  • Die Kanditaten für die Wahl können sich persönlich vorstellen und auch befragt werden.
  • Die Wahl kann satzungsgemäß durchgeführt werden und ist dann unanfechtbar.
  • Schließlich könnte das 75jährige Jubiläum in diesem Rahmen gefeiert werden. Dies soll keine Aktion für die Öffentlichkeit ausschließen.

 

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Uwe Rutkowski

 

1. Vorsitzender Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein

 

Stellv. Vorsitzender Wolfgang Wiese

Delegierter Frank Schroeter

 

 

Hier die Antwort des Kommissarischen Bundesvorstandes vom 08. Juli 2025

 

 

 

Liebe Kameradin Rutkowski, lieber Uwe,
 
Ihre Nachricht zum jetzigen Zeitpunkt wirft erneut einige Fragen auf, die wir bereits dem Landesvorstand Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Wochen  - leider ohne Erfolg - im guten Glauben an die Sache versucht haben zu stellen und gleichzeitig zu beantworten. 
 
Um es vorweg klarzustellen: May-Britt und ich drängen uns nicht um jeden Preis erneut in den Bundesvorstand der VOS. Noch agieren wir aus purer Verant-wortung gegenüber unserem stolzen Verein, damit er nicht ausgerechnet im 75. Jahr untergeht. Und genau deshalb sind wir bisher nicht zurückgetreten im Gegensatz zu unserem Ex-Bundesvorsitzenden.
Wir haben Hugo Diederich (H.D.) auch nicht aus dem Amt gedrängt, sondern das Gegenteil ist der Fall! Wir haben ihn bei der letzten gemeinsamen Vorstands-sitzung am 13. Oktober 2024 dringend zum Weitermachen aufgefordert.
 
Allerdings haben wir ihn aufgefordert, kooperativer mit uns zusammen-zuarbeiten. Leider ohne Erfolg!
 
Heute stehen wir leider nahezu vor einem Scherbenhaufen nach einer über 75-jährigen Vereinsgeschichte, und zwar faktenmäßig  wie folgt:
 
  • Eine Neuwahl des Bundesvorstandes hätte bereits 2024 erfolgen müssen; es wurden diesbezüglich trotz mehrfacher Aufforderung aus dem Rest-Vorstand keinerlei Initiativen entwickelt 
  •  
  • Es liegt kein Rechenschaftsbericht für die Wahlperiode 2021-2023 vor, trotz mehrfacher Aufforderung an H.D. ; hier sehen wir uns in einer Mitverantwortung, jedoch muss die Initiative vom Ex-Bundesvor-sitzenden kommen!
  •  
  • Es liegt kein Finanzbericht über die längst abgelaufene letzte Wahlperiode vor, trotz mehrfacher Aufforderung an H.D.; auch hier Mitverantwortung wie vor...
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  • Damit ist unabhängig einer Neuwahl des Bundesvorstandes der zukünftige Status der Gemeinnützigkeit unseres eingetragenen Vereins akut gefährdet
  •  
  • Die Übergabe wesentlicher Vereinsunterlagen, wie die Mitgliederdatei, Stempel, Mitgliedsausweis- Formulare, Vereinsanstecker, ist - trotz mehrfacher schriftlicher Aufforderung - bisher nicht erfolgt. 
  •  
  • Für die kooperative Abwicklung der Übergabe der Bundesvorstands-Dokumente und -utensilien hat H.D. eine materielle Entschädigung von 300 €/ Monat gefordert und vom Rest- Vorstand aus der Vereinskasse von Januar - Mai auch erhalten. Ab dem Monat Juni haben wir die Zahlung wegen Nichterfüllung eingestellt. 
  •  
  • Aufgrund der demographischen Entwicklung unserer Vereinsmitglieder wurden bereits bei der letzten Generalversammlung Ende 2021 in Friedrichroda ernsthafte Bedenken über die Durchführung zukünftiger Generalversammlungen diskutiert und für unwahrscheinlich gehalten (siehe Versammlungsprotokoll). Nach über 3,5 Jahren hat sich die strukturelle Situation weiter verschärft. 
  •  
  • Bei der letzten gemeinsamen Vorstandssitzung am 13. Oktober 2024 wurde nach Einschätzung von H.D.  der einvernehmliche Beschluss gefasst und protokolliert, die überfällige Bundesvorstandswahl 2025 als Briefwahl durchzuführen. 
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  • Hierzu wurde unsererseits die Satzung der VOS e.V. schwerpunktmäßig in Richtung Briefwahl überarbeitet und im Frühjahr d.J. in der Freiheitsglocke veröffentlicht.  Entsprechend der öffentlichen Aufforderung an alle VOS-Mitglieder, Änderungen, Ergänzungen oder auch Zurückweisungen in Schriftform vorzutragen, sind bei uns 2 Stellungnahmen mit Änderungswünschen eingegangen, wobei dabei die vorgeschlagene Briefwahl grundsätzlich nicht in Frage gestellt worden ist. Der Rest-Bundesvorstand konnte und kann bei einem Mitgliederstand von ca. 600 aktiven Mitgliedern bundesweit damit von einer mehrheitlichen Zustimmung sowohl hinsichtlich der neu formulierten Satzung als auch des eingeschlagenen Weges in puncto Briefwahl ausgehen. 
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  • Über die Vorbereitung zur Briefwahl des neuen Bundesvorstandes als auch über die Kandidatensuche und -auswahl wurde in der Freiheits-glocke seit Jahresbeginn ausführlich informiert. Es gab bis Ende Mai d.J. darüber keinerlei Einsprüche.
  •  
  • Auf unserer VOS-Homepage sahen wir uns allerdings gezwungen, nach vorheriger mündlicher Aufforderung unter Aktuelles zwei Kandidaten für die Vorstandswahl nach über 4-wöchiger vergeblicher Bedenkzeit auf  notwendige Regularien für eine vereins-juristisch wasserdichte Kandidatur per Briefwahl zu erinnern. 
Nach Kenntnisnahme der hier vorgetragenen Zusammenhänge und Fakten bitten wir Dich und Deine Vorstandskollegen, Eure Forderungen nach einer Generalversammlung zu überdenken und zurückzuziehen. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass wir bundesweit keine repräsentative Versammlung nach dem Delegiertenprinzip im Sinne der alten Satzung organisiert bekommen und halten daher an unserem letzten Vorstandsbeschluss zur Durchführung einer Briefwahl  fest.
 
Sehr gerne würden wir mit Ihnen auch über diese Problematik telefonieren. 
 
Nach einer erfolgreichen Briefwahl wollen wir uns jedoch auf ein Jubiläums-treffen anlässlich 75 Jahre VOS sowie 75 Jahre Freiheitsglocke im 1. Quartal 2026 in Berlin vorbereiten, wo unabhängig von Delegiertenwahlen alle noch reisefähigen Mitglieder teilnehmen sollten. Wir werden hierfür eine materielle Förderung bei der Stiftung Aufarbeitung bzw. dem Berliner Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur beantragen. Bei diesem Forum wird es ausreichende Gelegenheit für Diskussionen über den weiteren Weg der VOS geben...  
 
 
 
Mit kameradschaftlichen Grüßen
 
 
Felix Heinz Holtschke                                            May-Britt Krüger
 
Kommissarischer VOS-Bundesvorsitzender      Stellv. VOS-Bundesvorsitzende                                                                                     und Schatzmeisterin
 
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Email von Kamerad Wolfgang Wiese, Landesverband Hamburg /

 

SH vom 20. August 2025

 

 

Werter Kamerad  Holtschke,

ich habe die Satzungsvorlage in der letzen Freiheitsglocke gelesen.
Mit einer gewissen Zurückhaltung auf Grund meiner PTBS und einer laufenden Therapie, erlaube ich es mir trotzdem, ein paar Punkte zu den geplanten Veränderungen unserer Vereinssatzung zu benennen und hoffe auf begründete Erklärungen.

§ 6  Absatz 2 + 4

Abs.2    Die Erhöhung des Mitgliedbeitrages wird bzw. wurde von 45,- € auf 60,-€ ( ca.33% !)  vom kom. Bundesvorstand beschlossen.
Abs.4   Hier wird darauf hingewiesen, dass eine Erhöhung von Mitgliedsbeiträgen nur durch eine mehrheitliche Zustimmung der Mitglieder erfolgen kann.
Nach meinem Rechtsverständnis, müssen also über 50% aller Mitglieder ein schriftliches  Einverständnis abgeben.
Frage: Gibt es ein Protokoll  über eine erfolgte Abstimmung ?

§ 12  Absatz 2

Bei Beschlüssen des Bundesvorstandes gilt das Mehrheitsprinzip. Frage: welche Mehrheit ?
Bei Satzungsänderungen ist eine Stimmenmehrheit von mehr als 50% der Mitglieder erforderlich.
Frage: Ist bei den bisherigen Festlegungen durch den kommissarischen  Bundesvorstand, eine solche Abstimmung erfolgt ?

Weiterhin muss ich mit Enttäuschung eine deutliche Passivität unserer Schatzmeisterin feststellen.
Ein aktuellerKassenbericht mit Offenlegung von Ein und Ausgaben, ist schon lange erforderlich.

Ergänzend noch eine Nachfrage: Ist der Kamerad Michael Teupel weiterhin Kandidat für den Bundesvorstand ?

Werter Kamerad Holtschke, ich wünsche  mir erklärende und ehrliche Antworten auf meine Fragen, die ich auch im Landesverband HH/Schl.-Holst.
an unsere Mitglieder  weitergeben kann.

Wir wünschen uns im Landesverband eine demokratische und transparente Bundesvorstandswahl, die wir auch zustimmen könnten.

Ich wünsche uns, alles Gute und verabschiede mich mit einem Leitspruch, der für mich immer Lebensbegleiter war und bleibt.

 
Wo Recht zu Unrecht wird,  wird Widerstand zur Pflicht.     

( Bertholt Brecht )

Diese, meine Einstellung brachte  mich 4 Jahre u. 5 Monate, in die Zuchthäuser einer Diktatur.

Wolfgang Wiese             ( 54 Jahre  Mitglied der VOS Hamburg)

 

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Antwort des Kommissarischen Bundesvorstandes vom 21. Aug. 2025

 

 

Guten Tag Kamerad Wiese,

 
wir sind Dir sehr dankbar für Deine berechtigten und teilweise kritischen Frage-stellungen. Die Mitwirkung bei den Entscheidungsfindungen seitens unserer Verbandsmitglieder gehört seit jeher zur demokratischen Vereinskultur unserer nunmehr über 75 alten Gemeinschaft. 
Und es freut uns besonders, wenn sich ausgerechnet die Ältesten von uns noch Gedanken machen, wie es mit der VOS zukünftig weitergehen soll.
 
May-Britt und ich haben es sich nicht ausgesucht, die VOS nach dem Rücktritt von Hugo Diederich am Leben erhalten zu wollen.
 
Doch wer sollte es ausser uns denn sonst tun? Wer ausser uns und den beiden Beisitzern, von denen Kamerad Rink aus gesundheitlichen Gründen offensichtlich nicht mehr handlungsfähig ist, hat hierfür ein gültiges Mandat ?
 
Und so sahen wir uns zum Handeln zwecks Überlebens der VOS ausgerechnet im 75. Jubiläumsjahr verpflichtet, die Weichen neu zu stellen, und zwar in Richtung Briefwahl, zumal dies dem letzten gemeinsamen Gesamtvorstands-beschluss vom 13. Oktober 2025 entspricht.
 
Hierzu musste die Satzung in Teilen neu formuliert bzw. der bitteren Realität einer unübersehbaren Überalterung neu angepasst werden.
 
Die erforderliche Legitimität unserer Vorgehensweise im Sinne § 16, Abs. (3)/ (4) der noch gültigen Satzung haben uns die damaligen Delegierten der letzten Generalversammlung vom Oktober 2021 bereits in ausreichender Stimmenzahl rückversichernd  bestätigt. 
 
An dieser Stelle der Übergang zu Deinen Fragestellungen.
 
Dabei ist zu beachten, dass im Prinzip nur 2 handelnde Personen, nämlich May-Britt und ich, das alte Schlachtschiff VOS derzeit einigermaßen auf Kurs halten! 
 
Die Fragestellungen zu §§ 6 und 12 beantworten sich insofern in aller Kürze, dass bei der Briefwahl auch über die neue Satzung abgestimmt wird.
 
Vorherige briefliche Einzel-Abstimmungen zu bestimmten Satzungsänderungen waren und sind für uns organisatorisch nicht leistbar! 
 
Fällt die Satzung bei der Abstimmung allerdings durch, d.h. überwiegt mehr-heitlich deren Ablehnung, gilt weiterhin die Satzung vom 24.10. 2021.
 
Dann muss jemand anderes aufstehen und versuchen, eine General-versammlung einzuberufen. May-Britt und ich jedenfalls werden es nicht sein.
 
Selbstverständlich muss schnellstmöglich eine Einnahmen- und Ausgaben-Bilanz der vergangenen Legislaturperiode 2021- 2024 erstellt werden.
Auf der kürzlich stattgefundenen Vorstandssitzung am 27. Juli d.J. mit den Kandidaten für den neuen Bundesvorstand wurde diese Aufgabenstellung protokollarisch festgehalten.
 
Kamerad Michael Teupel hat sich im Frühjahr d.J. beim Redakteur der Freiheitsglocke, nicht aber beim Kommissarischen Bundesvorstand der VOS für den Bundesvorsitz beworben.
Wir selbst haben darüber aus der Freiheitsglocke Kenntnis erlangt.
 
Wir haben aus Unkenntnis über seine Person und im Hinblick auf die Besonderheiten einer Briefwahl, welche eine persönliche Vorstellung und Bewerbung für das Vorstandsamt gegenüber den Delegierten einer General-versammlung nicht ermöglicht, Teupel aufgefordert, einen kurzen Lebenslauf und eine Bewerbung für das angestrebte Amt in Schriftform einzureichen.
 
Diese Unterlagen würden bei seiner Wahl zusammen mit den Wahlunterlagen einschließlich der neuen Satzung dem Amtsgericht Berlin-Charlottenburg vorgelegt werden müssen.
Teupel hat diese Unterlagen einschließlich einer Unbedenklichkeitsbestätigung seitens des Stasi-Unterlagen-Archivs auch nach einer großzügig bemessenen Bewerbungsfrist nicht eingereicht und wurde daraufhin aus der Kandidatenliste gestrichen. 
 
Wir hoffen, lieber Kamerad Wiese, Eure Fragen aus dem Landesverband HH/ SH hinreichend beantwortet zu haben und verweise an dieser Stelle auch noch einmal auf unseren Leitartikel in der letzten Freiheitsglocke.
 
Dieser Schriftwechsel ist temporär auf unserer Internetseite www.vos-
ev.de/ Aktuelles/ LV Hamburg/ SH veröffentlicht.
 
 
Mit kameradschaftlichen  Grüßen!
 

 

 Felix Heinz Holtschke                                                 May-Britt Krüger

 Kommissarischer Bundesvorsitzender der VOS           Stellv. Bundesvorsitzende 

                                                                                       & Schatzmeisterin   

 

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