Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS)
Pressemitteilung vom 31. März 2025
Helmstedt benennt Bahnhofsvorplatz nach einem DDR Grenzopfer
Als die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) am 30. Augst 2024 ihre Abschlussveranstaltung zu der sehenswerten und informativen Ausstellung An der Grenze erschossen präsentierte,
war nicht abzusehen, welches Interesse das Thema auslösen könnte und welche positiven Folgen sich ergeben würden. Durch die neu entstandenen Kontakte zwischen der Stadt Helmstedt und dem
Landkreis Helmstedt auf der einen sowie dem Opferverband VOS auf der anderen Seite konnte mittlerweile erreicht werden, dass die Erinnerung an die ehemalige menschenverachtende Grenze durch
das Gedenken an ein auf besonders tragische Weise ums Leben gekommenes Grenzopfer vergegenständlicht wird.
So beschloss der Rat der Stadt Helmstedt am 27. März 2025 auf vorherigen Antrag der VOS mit einem einstimmigen Votum, den Helmstedter
Bahnhofsvorplatz nach Fred Woitke zu
benennen.
Woitke ist eines der vielen Todesopfer, die bei einem Fluchtversuch von den Grenzposten der DDR hinterrücks erschossen wurden. Fred
Woitke, gerade 22 Jahre, starb am 21. April 1973 am ehemaligen Grenzübergang Marienborn/Helmstedt, als er versuchte, die
Grenzanlagen mit einem LKW zu überwinden.
Hierzu konstatierte Henning Konrad Otto, Erster Stadtrat der Stadt Helmstedt und Vorsitzender des Vereins Grenzenlos – Wege zum
Nachbarn: „Gerade auch auf der Westseite der ehemaligen
Grenze zwischen unseren beiden deutschen Staaten gilt es, die Erinnerung an die Opfer des Grenzregimes lebendig zu halten.“
Mit der Umbenennung des Bahnhofsvorplatzes wird an dieser Stelle eine Stele aufgestellt, die auf das Schicksal von Fred Woitke, aber auch an das vieler anderer Opfer der Teilung aufmerksam
machen soll.
Damit leisten die Stadt und der Landkreis Helmstedt einen bedeutenden Beitrag zur Aufarbeitung eines schweren Kapitels deutscher
Nachkriegsgeschichte. Die Vereinigung der Opfer des
Stalinismus weiß diesen Schritt mit großem Dank und mit Stolz zu würdigen. Sie dankt zugleich Herrn Dr. Jochen Staadt von der Freien Universität Berlin und Herrn Dr. Felix Ludwig von der
Gedenkstätte Marienborn für das Zusammenwirken und die geleistete Unterstützung.
Michael Teupel, Vereinigung der Opfer des Stalinismus